Aktien

Aktien haben nach dem deutschen Aktiengesetz drei Hauptmerkmale und Eigenschaften.

• Aktien sind zunächst einmal Wertpapiere, welche einen bestimmten Anteil an einer Aktiengesellschaft verbrieft.

• Aktien verbriefen ferner die Rechte und Pflichten des Aktionärs gegenüber der Aktiengesellschaft.

• Nicht zuletzt sind Aktien ein Bruchteil des Grundkapitals einer Gesellschaft.

Welche Anzahl von Aktien einer bestimmten Gesellschaft herausgegeben werden, wird bei Gründung der AG festgelegt.
Hier wird also beschlossen, in welche Anzahl von Aktien das Grundkapital aufgeteilt wird.
Üblich sind in der Regel Nominalbeträge der Aktien von 5 bis zu 50 Euro.
Mit diesem Nennwert sind Sie als Aktionär dann am Grundkapital der Aktiengesellschaft beteiligt.
Die Aktien können als effektive Stücke gedruckt werden oder auch in einem Buch verbrieft werden, was heute die üblichere Form der Emission ist.

Da Aktien Anteilsscheine sind, ist der Erwerber kein Gläubiger, sondern rechtlich gesehen ein Teilhaber der Aktiengesellschaft.
Aus dieser Eigenschaft heraus, haben Sie als Aktionär gewisse Rechte und Pflichten gegenüber der AG.
Eines der wichtigsten Rechte ist das Stimmrecht bei Aktien.
Je nach Anzahl der in Ihrem Besitz befindlichen Aktien, haben Sie bei der jährlich stattfindenden Hauptversammlung Stimmrechte.
Sie können also an Abstimmungen teilnehmen, Fragen stellen und Anmerkungen auf der Hauptversammlung machen.

Grundsätzlich wird hinsichtlich des Stimmrechtes bei Aktien zwischen den Stammaktien und den Vorzugsaktien unterschieden.
Die Stammaktien verbriefen alle "normalen" Rechte der Aktien, die Vorzugsaktien hingegen verbriefen meistens kein Stimmrecht, jedoch im Gegenzug einen höheren Anteil an der ausgeschütteten Dividende.

Neben der Unterscheidung nach dem Stimmrecht können Aktien auch noch nach ihrer Übertragbarkeit unterschieden werden.
Es wird zwischen Inhaber- und Namensaktien differenziert.

Während Inhaberaktien so genannte Inhaberpapiere sind, d.h., wer die Aktien in den Händen hält kann die Rechte geltend machen und durch Einigung und Übergabe übertragen werden können, ist die Übertragung bei Namensaktien etwas anders geregelt.

Bei den Namensaktien wird der Aktionär namentlich im Aktionärsregister der jeweiligen Aktiengesellschaft eingetragen und nur derjenige Aktionär kann seine Rechte wahrnehmen, der bei der AG auch bekannt und eingetragen ist.
Namensaktien sind rechtlich gesehen Orderpapiere und werden daher durch Einigung und Übergabe, sowie Indossament oder Zession übertragen.
In der Praxis werden die Aktien allerdings ähnlich den Inhaberpapieren behandelt, da sie mit einem Blankoindossament umlaufen und in die Girosammerlverwahrung aufgenommen werden.

Neben dem Stimmrecht bei Aktien haben Sie als Aktionär natürlich ebenfalls das Recht auf den Erhalt einer Dividende, falls eine Ausschüttung bei der Hauptversammlung beschlossen wurde.
Ferner hat jeder Eigentümer von Aktien das Recht auf Liquidationserlös bei Auflösung der Gesellschaft und das Anrecht auf Bezug junger Aktien, falls die Emission beschlossen wurde.

Der Grundgedanke von Aktien aus Unternehmenssicht besteht darin, dass durch die Ausgabe (Emission) der Aktien und den Kauf der Aktionäre dem Unternehmen Kapital zufließt.
Aus dieser Eigenschaft heraus geben besonders häufig auch Aktiengesellschaften zusätzlich neue Aktien aus, denen es wirtschaftlich nicht so gut geht, um zusätzliche liquide Mittel zu erhalten.

Neben der Eigenschaft als Teilhaberpapier haben Aktien natürlich auch die Eigenschaft, Risikopapiere zu sein.
Erwerben Sie als Anleger bestimmte Aktien, sind die zwar zum einen am Gewinn der AG beteiligt, gehen aber andererseits auch gewisse Risiken dein.
Diese Risiken beim Kauf der Aktien gehen von Kursverlusten, über Ausfall von Dividendenzahlungen bis hin zum Konkurs der Aktiengesellschaft.
Im schlimmsten Fall droht Ihnen als Aktionär also ein Totalverlust Ihres Kapitals.

Wirtschaftlich gesehen haben Aktien auch eine bedeutende volkswirtschaftliche Funktion. Die an der Börse gehandelten Aktien und deren Kurse spiegeln die wirtschaftliche Situation wieder und lassen vor allem oftmals auch Schlüsse auf zukünftige Entwicklungen in bestimmten Branchen oder allgemein zu.